Von Surat hat in Deutschland kaum jemand gehört. Dabei gehört es zu den zehn größten Städten Indiens. Es ist ein Zentrum der Textil- und Teppichherstellung. Rund 92 Prozent aller Schmuckdiamanten der Welt werden hier geschliffen. Die Stadt ist wohlhabend, die Verwaltung komplett durchdigitalisiert. Ihre Wirtschaftskraft sieht man ihr überhaupt nicht an – sie teilt das Schicksal der Gesichtslosigkeit, das den meisten indischen Städten zuteilwird.

Für deutsche Unternehmen, gerade den Mittelstand, ist die Stadt ein Geheimtipp. Denn die örtliche Wirtschaft ist sehr daran interessiert, die Stadt für neue Industriezweige zu öffnen. Die Dichte wohlhabender Industrieller, die nach entsprechenden Investitionsmöglichkeiten suchen, ist hoch. Sie sind selbstbewusst, denn ihr kontinuierlicher geschäftlicher Erfolg bestätigt ihre Strategie. Sie sind konservativ und dennoch offen für Neues. Und: Sie wollen überzeugt werden.

SRITA HEIDE INTERNATIONAL (SHI) hat am 13. September 2016 zusammen mit der Handelskammer von Süd-Gujarat (The Southern Gujarat Chamber of Commerce & Industry, SGCCI) erstmals einen „Indo-German Business Talk“ veranstaltet. SGCCI-Präsident B. S. Agrawal zeigte sich erfreut über das Interesse der deutschen Delegation an Surat und gab seiner Überzeugung Ausdruck, das eine Vertiefung der Beziehung von Unternehmern aus Surat und Deutschland ein vielversprechender Anfang für eine kommende Zusammenarbeit sei. Dem schlossen sich die Redner Dr. Hubert Reilard (Präsident Deutsch-Indische Handelskammer), Hartmut Wurster (Country Manager des in Ahmedabad vertretenden deutschen Architektenbüros Blocher Blocher) sowie Chetan Sheth von Linde Engineering an.

„Bekannte Wirtschaftsmetropolen wie Mumbai, Delhi und Bengaluru haben ihre Kapazitätsgrenzen erreicht“, so SHI-Chefin Srita Heide. „Es gilt nun, ‚Hidden Champions‘ wie Surat zu entdecken, die nicht nur ein enormes Potenzial für ausländische Firmen bieten, sondern längst dabei sind, sich als Wirtschaftsstandort aufzubauen.“ Zumal die Verkehrsinfrastruktur nicht die schlechteste ist: Der Flughafen wurden 2015 modernisiert, mit dem Zug ist die Stadt bestens zu erreichen, und den Zustand der Autobahn zwischen Gujarats Hauptstadt Ahmedabad und Surat sollte sich der deutsche Bundesverkehrsminister zum Vorbild nehmen.

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